Ich bin nicht mehr dieselbe - und doch ganz ich

Ich bin nicht mehr dieselbe - und doch ganz ich
Autor:in
Anne Lindenschmidt

Ein innerer Monolog, wie ihn viele erleben - vielleicht auch Sie.

Gestern habe ich anders gefühlt. Anders gedacht.

Ich war eine Version von mir, die es so heute nicht mehr gibt.

Der Verlust hat Spuren hinterlassen – nicht nur in meinem Leben, sondern auch in mir.

Ich reagiere anders. Ich bin dünnhäutiger geworden. Und manchmal stärker, als ich es sein will.

Ich ziehe mich eher zurück. Ich spüre genauer hin.

Ich bin wachsamer geworden, aber auch weicher.

Manche Dinge, die früher wichtig waren, sind leiser geworden.

Andere, die ich kaum beachtet habe, sind lauter in mir.

Die kleinen Gesten. Die echte Verbindung. Das unausgesprochene Verstehen.

Ich bin nicht mehr dieselbe.

Und doch trage ich all das, was war, immer noch in mir – wie einen leisen Klang im Hintergrund.

Ich muss mich nicht neu erfinden.

Aber ich darf mich neu kennenlernen.

Zwischen dem Gestern und dem Morgen liegt ein Raum, der mir nicht genommen wurde:

Meine Würde. Meine Sehnsucht. Mein Tempo.

Trauer verändert.

Aber sie löscht mich nicht aus.

Ich bin noch hier.

Und ich bleibe ich.

Diese Seite nutzt Website Tracking-Technologien von Dritten, um ihre Dienste anzubieten, stetig zu verbessern und Werbung entsprechend der Interessen der Nutzer anzuzeigen. Ich bin damit einverstanden und kann meine Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen oder ändern. Zur Datenschutzerklärung für mehr Informationen.